Der Jetstream

Als Jetstream wird ein mit sehr hohen Winden bezeichnete schmale Zone knapp unterhalb der Tropopause bezeichnet. Dieser Strahlstrom besitzt Windgeschwindigkeiten von mindestens 115 km/h.

Vor dem zweiten Weltkrieg war die Existenz der Jetstreams nur in meteorologischen Kreisen bekannt. Norwegische Meteorologen hatten mittels Wetterballone jene entdeckt. Sie trauten jedoch den eigenen Messungen nicht, als sie die Abdrift der Ballone gemessen hatten. Jedoch wurde das selbe auch von anderen Meteorologen im Ausland gemessen. Im zweiten Weltkrieg machten dann aber die Flugzeugbesatzungen der B-29 erstmals Bekanntschaft mit den sehr starken Winden in grossen Höhen. Da die Berechnung der Bombendrift sehr schwierig war und zudem einige Faktoren wie Flugzeit, Benzinverbrauch und Flugwegberechnung durch die starken Windgeschwindigkeiten beeinflusst wurden, hatten die Amerikaner noch währen des Krieges damit begonnen diese Starkwindzonen zu erforschen.

Jetstreams entstehen in Zonen grosser Temperaturgegensätze (Luftmassengrenzen). Wie dies z.B. an der Polarfront vorliegt. An der veränderlichen Luftmassengrenze bilden sich in den höheren Luftschichten starke Luftdruckgegensätze und als Folge davon stürmische Luftbewegungen aus.

Durch die Erddrehung wird dieser Luftstrom nach rechts abgelenkt und umströmt in Höhe der Polarfront als sehr lebhafter und wellenförmiger Westwindschlauch die gesamte Nordhalbkugel der Erde. In der winterlichen Jahreszeit erreicht er in unseren Breiten Spitzen von über 400 Km/h. Die grössten Windgeschwindigkeiten wurden über Grönland mit 650 Km/h und über Japan sogar mit 740 Km/h gemessen!

Dieser spezielle Wind, der in Höhen ab 5'000 Meter herrscht, bläst wie durch ein Rohr von wenigen hundert Kilometer Breite. Nach aussen lässt seine Geschwindigkeiten schnell nach.

Dieser Jetstream beeinflusst jedoch das Wettergeschehen weiterhin nachhaltig, da er die Tiefs verstärkt, beschleunigt und lenkt. Jahreszeitlich verschieden südlicher oder nördlicher verlaufend und mehr oder weniger stark wellenförmig, beeinflusst der Jetstream auch die Wolkenbildung in unserem Westwindbereich.

Die Grafik zeigt einen solchen Jetstream im Querschnitt an einer Luftmassengrenze. Dabei strömt der Wind gegen den Betrachter hin. Man kann erkennen, dass die Windgeschwindigkeiten im Inneren des Schlauches am grössten sind und gegen aussen abnehmen. Gut zu erkennen ist auch, dass sich die Kalte Luft unter die warme schiebt, da kalte Luft schwerer als warme ist.

 

 

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